Psyche - Psychische Gesundheit
Was ist die Psyche, was Psychische Gesundheit?
Bevor wir psychische Gesundheit erklären können, ist es erforderlich, erst einmal zu definieren, was die „Psyche” ist. Was ist die „Psyche”? Die Psyche liegt in unserem Denken und unserem Fühlen. Das Fühlen wird im Wesentlichen definiert durch die vier Emotionen, die verhaltensaktivierende Bedeutung haben, indem sie uns körperlich in Bewegung setzen. Denken und Fühlen liefern körperliche und gedankliche Informationen, die ständig aktualisiert und mit bereits vorliegenden Informationen (Gedächtnis bzw. neuronal-hormonelle Vernetzung/Gehirnstruktur) verglichen werden. Durch die alle Informationen integrierende Wahrnehmungsfähigkeit entsteht das Bewusstsein unserer selbst. Die Komplexität der Informationen ist beim Menschen so groß, dass die Repräsentation der Welt und unseres eigenen Körpers im Gehirn es möglich machen, dass wir uns etwas vorstellen können, was gar nicht existiert. Wir können uns z. B. Bewegungen vorstellen, ohne diese auszuführen. Da Emotionen körperliche Zustände sind, können wir uns sogar willentlich in einen Zustand der Freude versetzen, indem wir uns entspannen, beweglich machen, unsere Wahrnehmung öffnen und unsere Vorstellungsfähigkeit zur Erweiterung unserer aktuellen Wahrnehmung nutzen. Was ist psychische Gesundheit? Psychische Gesundheit liegt in emotionaler und kognitiver Entwickeltheit und wird darin sichtbar, dass ein Mensch mit seinen Emotionen im zwischenmenschlichen Umfeld erfolgreich Beziehung gestalten kann, so dass nahe, intensive und verlässliche Bezugnahme entsteht. Die emotionale Entwickeltheit eines Menschen liegt darin, dass er vor allem Freude, aber auch Traurigkeit, Wut und Angst in ihren wichtigen Bedeutungen für sich nutzen kann. Voraussetzung dafür ist, dass jemand erstens körperlichen Zugang zu jeder der vier Emotionen hat, zweitens den jeweiligen Zustand wahrnehmen kann und in seiner Bedeutung und Bewegungsrichtung kennt und drittens eine Emotion für sich in ihrem Potenzial nutzt und in ihrer Gefahr entschärft. Wer z. B. einen guten Zugang zur Traurigkeit hat, lässt es zu, durch die muskuläre Erschlaffung schwer zu werden. Wer die Wirkung dieses Zustandes kennt, lässt sich auch auf die daraus potenziell entstehende Langsamkeit, Bedächtigkeit, Innerlichkeit und Ernsthaftigkeit ein. Ein Mensch mit gut verankerter Traurigkeit ist offen dafür, sich einem anderen Menschen mit seiner Bedürftigkeit zu zeigen und dessen mitfühlende Traurigkeit zu erfahren.