Burkhard Flügel
Wer bin ich?l
Mein Name ist Burkhard Flügel, geboren am 21.11.1967 in Fulda, verheiratet mit Simone und zwei Kindern aus dieser Verbindung (geboren 2010 Marlene und 2012 Antonia).
Um zu erfahren wer ich bin, schildere ich Ihnen einen kleinen Auszug meiner persönlichen und beruflichen Geschichte aus meiner heutigen Sicht.
Zunächst das Persönliche:
Aufgewachsen bin ich mit zwei Geschwistern, einem knapp älteren Bruder und einer knapp jüngeren Schwester in Fulda/Maberzell.
Mein Vater konnte sanft und wertschätzend aber auch recht jähzornig sein. Meine Mutter war warmherzig, wertschätzend und außerdem fürsorglich, bisweilen ängstlich. Während mein Bruder die Wut des Vaters abgelehnt hat, haben meine Schwester und ich die Wut vom Vater abgeschaut und sind mit derselben in Auseinandersetzung mit dem Vater gegangen. Die Mutter war sehr auf Harmonie bedacht und mit der Wut des Vaters regelmäßig überfordert. Wenn wieder mal ein Streit in der Luft lag, sagte sie gerne „Frieden, Frieden“:). Dem konnte ich nicht folgen. Die Bewältigung des Umganges mit der Wut – meiner eigenen und der des Vaters – beschäftigt mich bis heute.
Für Freude und Wertschätzung gab es immer ein Plätzchen und auch die gemeinsame Musik aller Familienmitglieder hat immer eine gewisse Leichtigkeit erzeugen können. Der Traurigkeit stand mein Vater zumindest nicht ablehnend gegenüber. Er war jedoch immer der Meinung, nicht viel zu brauchen, außer vielleicht ein gutes Buch.
Die Ängstlichkeit meiner Mutter war der Ausgangspunkt, dass sie sich mit Mitte 60J. entgegen ihrer eigentlichen Geselligkeit zurückzog und sehr gedrückt war. Sie bekam damals Psychopharmaka, die dazu führten, dass sie für den Rest ihres Lebens (bis Anfang 2013, RIP) nichts mehr riechen konnte. Ich wußte damals noch nicht, dass ihre Bedrücktheit mit ihrem unwissenden Umgang mit der Angst und der negativen Sicht derselben zusammenhing. Der Rückzug tat sein Übriges, ihre Lebensstimmung zu belasten. Heute, mit dem entnegativierten Verständnis von emotionaler Entwicklung, wäre ich in der Lage ihr zu helfen. Damals war ich es nicht, weil Psychologiestudium und auch Verhaltenstherapieausbildung mir nicht das nötige Verständnis vermitteln konnten und dort auch Psychopharmaka als mögliche Behandlung angesehen wurden.
nun das Berufliche:
Nachdem ich in Bamberg und Wien Psychologie im Hauptfach und Philosophie und Vergleichende Verhaltensforschung in den Nebenfächern studiert hatte, machte ich die Grundausbildung der Gesprächstherapie, absolvierte einige Elemente der Gestalttherapie und der Logotherapie und schloß schließlich die Verhaltenstherapie ab. Die VT-Ausbildung trat ich zunächst an, um diese Therapierichtung in ihrer Oberflächlichkeit zu entlarven und war überrascht wie selbstkritisch und offen für Entwicklung diese Therapierichtung ist. Trotzdem empfand ich die Erklärungen regelmäßig als nicht ausreichend. Im Ansatz von Prof. Dr. Dr. Sulz/München erkannte ich weiterführende Erklärungen, was Gefühle eigentlich sind. In der Supervisorenausbildung in München lernte ich dessen guten und komplexen Ansatz praktisch kennen und erkannte, dass auch dessen Systematik noch weitergeführt werden könnte. Ab 2005 begann ich deshalb alles noch intensiver zu durchdenken und die Denkansätze zu vertiefen. Meine Überlegungen gründen also auf der SKT, ausserdem den Überlegungen insbesondere der Gehirnforscher Antonio Damasio, Gerhard Roth und Gerald Hüther und den psychologischen Lerntheorien.
Emotionen als Ganzkörperliche Programme zu sehen, die ein lebenslang wachsendes und sich veränderndes Muster physiologischer und kognitiver Art darstellen, ist eine Konkretisierung, die bei jeder Verhaltensanalyse eine wertvolle Ergänzung darstellt. Alles wird transparenter und konkreter und das sind die wichtigsten Anliegen jeder guten verhaltenstherapeutischen Hilfestellung.
Die tägliche therapeutische Arbeit mit Menschen bilden für mich das nötige Korrektiv, um alle Überlegungen praktisch zu überprüfen. Es ergibt sich für mich seit Jahren ein immer genaueres Bild des Menschen. Ich schaue immer genauer auf den Körper selbst und dessen Zustände. Ich diskutiere das regelmäßig mit Kollegen.
Es dauerte Jahre, bis ich mich von der einmal gelernten Denktradition lösen konnte, alles Kognitive vorrangig zu sehen.
Mit Gerhard Roth sehe ich den Menschen mittlerweile viel mehr dominiert von den Säugetierprogrammen bzw. von den emotionalen Mustern. Das „Fühlen“ beeinflusst das „Denken“ mehr, wie es umgekehrt der Fall ist. Was bisher viel zu wenig gesehen wird:
Die Emotionen dominieren die kognitiven Prozesse und lenken sie in bestimmte Bahnen.
Das entnegativierte Verständnis der Emotionen und das Erkennen von deren Kontrastcharakter auf der körperlichen Ebene eröffnet das Verstehen der emotionalen Entwicklung des Menschen. Ich erkenne immer mehr, dass alle psychischen Probleme auf emotionaler Unentwickeltheit bzw. auf „gestörter“ emotionaler Entwicklung beruhen. Psychotherapie heißt für mich deshalb mittlerweile, allen Menschen auch in ihrer emotionalen Entwicklung zu helfen. Das erfordert nicht mehr und nicht weniger als ein vollständiges Verstehen des Fühlens, Denkens und Brauchens und eine Befreiung von viel abwertenden Unterstellungen, was den Menschen angeblich wohin bewegt. Diese neue Perspektive ermöglicht ein substanzielles „Reframing“ für jeden Menschen, das wegführt von Abwertung und Negativierung von Gefühlen und Motiven. Gemeinsam mit therapeutischen Kollegen lote ich immer wieder aus, was der Gewinn dieser theoretischen Ergänzung der Verhaltenstheorie für die therapeutische Praxis ist. Besonders dankbar bin ich für den jahrelangen Austausch mit Prof.Dr.Dr. Serge Sulz.
Im August 2008 begann ich, alles in einem Buch zusammenzufassen. Nach sieben Jahren des Forschens, Austausches, Umdenkens, Neudenkens, kritischen Prüfens und Schreibens wurde die Erstausgabe am 18.8.2015 veröffentlicht. Titel: Die Ent-Negativierung des Menschen. Untertitel: Die Psycho-Logik des Fühlens, Denkens und Brauchens.
2017 habe ich die Grundüberlegungen und die daraus resultierenden therapeutischen Ansatzpunkte einer besseren Emotionsregulation in einer Fachzeitschrift der Fachwelt vorgestellt.